Montag, 7. Februar 2011

Strand, Peru und Zwischenseminar...

Moin moin,

sooo... Meine Reisezeit ist vorrüber, ich habe wieder angefangen zu arbeiten und jetzt gibt es wie versprochen einen neuen Blogeintrag.

Nachdem ich über Silvester in Rio de Janeiro war, bin ich anfang Januar noch mit Heiko für zwei Tage an den Strand gefahren. Um genau zu sein waren wir in Bertioga, einem kleinen Ort an der Küste zwischen Rio und Sao Paulo. Da wir aber erst relativ spät losgefahren sind und die fahrt zwei Stunden in Anspruch nahm, waren wir erst Abends da. Dort angekommen haben wir versucht ein günstiges Hostel für uns zu finden, aber FEHLANZEIGE! Das billigste was wir gefunden haben kostete 50 Reais pro Nacht (umgerechnet 21,35 Euro) und da wir ja zwei arme Freiwillige sind, haben wir es uns nicht geleistet und dafür lieber eine Nacht am Strand geschlafen. :-) Das war zwar auch nicht sehr bequem und im nachhinein nicht zu empfehlen, aber immerhin war es umsonst. Den nächsten Tag haben wir dann komplett am Strand verbracht und uns zwei schöne Sonnenbrände eingefangen. Aufgrund der nicht erfolgreichen Hostelsuche haben wir uns dann dafür entschieden, nicht noch eine weitere Nacht zu bleiben und sind am Abend wieder zurück nach Sao Paulo gefahren.

Unser Schlafplatz am Strand

 Sonnenaufgang am Strand
 
Nach einigen Tagen in Sao Paulo, war es dann Abends am 12. Januar soweit: Ich habe mich auf den Weg gemacht um am nächsten Morgen nach Peru zu fliegen. Ich musste schon am Abend vorher zum Flughafen, weil am nächsten Morgen so früh noch keine Busse gefahren wären. Es hat auch alles gut geklappt; ich habe mich am Flughafen für ein paar Stunden schlafen gelegt und dann bin ich früh aufgestanden um den Flug zu nehmen. Zuerst bin ich nach Lima und von dortaus nach Cusco geflogen. Dort angekommen habe ich mir für 3 Std. die Stadt angeguckt und bin dann mit dem Bus 17 Std. lang weiter nach Ica gefahren. Als nächstes habe ich mir ein Taxi genommen und bin zu einem Hostel gefahren, in dem schon Anna-Lena (eine gute Freundin von mir) und 3 andere Freiwillige (die ich bis dahin noch nicht kannte) auf mich warteten. Die Reise bis dort hat dann insgesamt 1 1/2 Tage vom 12.01.11 bis zum 14.01.11 gedauert. Naja, aber jetzt war ich ja endlich da! Und es hatte sich gelohnt: das Hostel (mit Pool) befand sich in einer Oase, die rundherum von Wüste (Dünen) umgeben war.
Dort sind wir dann noch für 3 weitere Tage gebliegen. An einem der Tage haben Anna-Lena und ich eine gebuchte Tour durch die Dünen gemacht. Zuerst sind wir in einer art Geländewagen mit einem Führer wie verrückt über die Dünen gebrettert (was sehr viel Spaß gemacht hat) und dannach habne wir jeder ein "Sandbord" bekommen und sind damit, erst im stehen und nachher nurnoch im liegen, die Dünen hinunter gefahren.
 
Oase in Ica

Ich beim Sandborden

Als nächstes haben Anna-Lena und ich uns von den anderen getrennt und sind mit dem Bus nach Cusco gefahren, da sie dort (bzw. in der Nähe) arbeitet. Sie hat mir dort dann ihre Schule, wo sie arbeitet, ihr Zimmer, wo sie lebt und ihren Supermarkt wo sie einkauft, gezeigt. Das alles war nicht vergleichbar mit den Dingen hier in Sao Paulo. Sie lebt in Pisac, einem Bergdorf, welches mittlerweile sehr touristisch ist. Ihr Zimmer, bzw. ihre Wohnung ist auch nicht sehr komfortabel, was nicht heißen soll, dass unsere hier in Sao Paulo es ist. ;-) Und generell ist alles sehr anders als hier.
 
gebratenes Meerschweinchen (Pisac, Peru)

Am nächsten Tag hat sie mir dann noch Cusco gezeigt und dann sind wir abends weiter nach Puno am Titikaka-See gefahren, wo wir dann sehr früh morgens ankamen. Nachdem wir uns ein bisschen Puno angeschaut haben, machten wir eine Bootstour zu einer Inselgruppe auf dem Titikaka-See. Dort auf den so genannten "schwimmenden Inseln" lebt das Volk der Uros. Wir haben uns dort ihre Hütten angeschaut und zum Abschied haben uns die Frauen aus dem Volk noch Lieder in verschiedenen Sprachen vorgesungen. Auch dort ist alles sehr auf den Tourismus ausgerichtet, was mit nicht sehr gefallen hat. Nachdem wir wieder zurück auf dem Festland waren, haben wir uns den nächsten Bus in Richtung Copacabana (kleiner Ort in Bolivien, auch noch am Titikaka-See gelegen) genommen. Dort angekommen mussten wir uns leider dagegen entscheiden, dass wir noch gemeinsam nach La Paz fahren, da ich schon am nächsten Tag einen Bus zurück nach Cusco nehmen musste, um von dortaus wieder zurück zu fliegen. Deswegen sind wir einfach nur an diesem Abend gemütlich in Copacabana essen gegangen und haben uns am nächsten Vormittag noch die Stadt angeschaut.


Die schwimmenden Inseln
Anna-Lena und ich
 
Dann war es auch schon wieder soweit: die Zeit des Abschied war gekommen und ich musste mich auf den Rückweg in Richtung Cusco machen, während Anna-Lena weiter nach La Paz gefahren ist um dort 2 Tage später wieder die anderen Freiwilligen zu treffen. Ich habe mich also mittags in den Bus gesetzt um dann abends wieder in Cusco zu sein, in der Hoffnung dort wieder am Flughafen schlafen zu können und dann am nächsten morgen ganz früh wieder zu fliegen. Daraus wurde aber leider nichts.

Ich kam so gegen 23 uhr in Cusco am Busterminal an und bin dann mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Da Cusco aber keine große Stadt ist, hat der Flughafen über Nacht geschlossen. Da stand ich dann also: um halb 12 nachts, mit nurnoch 20 solos (umgerechnet 5,19 Euro) da es ja mein letzter Tag in Peru war und ohne Schlafmöglichkeit. Zudem war es auf 3000 Meter höhe auch verdammt kalt nachts. Ich bin dann zur gegenüberliegenden Tankstelle gelaufen um dort zu fragen ob es ein günstiges Hostel in der Nähe gibt. Der Tankwart meinte allerdings, dass es nur ein Hostel in der Nähe (bzw. nur 100 Meter weiter) gibt. Zu dem bin ich dann hingelaufen und dort wurde mir gesagt, dass schon alle Betten belegt sind und sie keine weiteren Personen aufnehmen können. Dann war es mir eigentlich klar: ich muss die Nacht durchmachen. Mit diesem Gedanken bin ich zurück, an der Tankstelle vorbei, gelaufen. Da kam der Tankwart auf einmal auf mich zu und hatte ganz augenscheinlich Mitleid mit mir. Er bot mir an, in meiner Not doch in einem alten Bus zu schlafen, der an der Tankstelle herrumstand. Ich nahm das Angebot natürlich dankend an und konnte so für 5 Std., bis der Flughafen wieder öffnete, in einem sehr alten und sehr dreckigen Bus in der letzten Reihe (wo 4 Plätze nebeneinander waren) schlafen. Der Tankwart weckte mich sogar rechtzeitig um halb 6, ich habe meine Sachen gepackt, mich noch 10 Mal bei ihm bedankt und bin dann auf die gegenüberliegende Straßenseite zum Flughafen gelaufen.

Mein Schlafplatz im Bus

Mit dem ersten Flug, von Cusco nach Lima hat alles gut geklappt, außer das er eine halbe Std. verspätung hatte. Dann musste ich mich sehr beeilen, weil ich nurnoch 15 Min zum umsteigen hatte. Ich bin aus dem Flugzeug rausgestürmt, zum nächsten Chek-in-Schalter galaufen, nochmal durch den gesamten Flughafen gerannt und in letzter Minute in den anderen Flieger eingestiegen. Puuuhhh das war knapp...
Zurück in Sao Paulo angekommen hatte ich nur einen Tag Zeit, bevor es dann wieder zu meinem Zwischenseminar nach Botucatu (3 Std. mit dem Bus entfernt) ging. Das Seminar war im großen und ganzen sehr chillig. Wir haben Vor- und Nachmittags immer einige Dinge besprochen und gamacht und Abends hatten wir dann Zeit für andere Dinge. Außerdem gab es 5 Mal am Tag etwas zu Essen. :-) Es war eine nette Abwechslung und es war schön von anderen Freiwilligen zu hören, wie es denen so in ihren Projekten ergeht.

Essen beim Seminar

Musik machen beim Seminar

In der Zwischenzeit in der ich auf dem Seminar war, haben wir auch 2 neue weibliche Freiwillige aus Deutschland hier nach Horizonte Azul bekommen, wovon die eine jetzt auch hier im Voluhaus wohnen wird. Sie scheinen beide sehr nett zu sein und ich bin mal gespannt wie sie sich hier so einleben. Dafür sind allerdings auch 3 andere Freiwillige jetzt im Januar gegangen, u. A. auch mein Zimmergenosse Michael. Aus diesem Grund zieht jetzt Simon, der neben mir letzte männliche Freiwillige, bei mir ein. Das wird, denke ich mal, auch gut funktionieren mit ihm.

Jetzt mittlerweile habe ich wieder angefangen zu arbeiten und wenn alles so klappt wie ich das will, dann werde ich dieses Jahr noch mehr in der Pre-Escola arbeiten. Da freue ich mich auch schon drauf.

Das wars dann jetzt erstmal wieder...
Liebe Grüße
Christian

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