Montag, 18. April 2011

Sitio, gefährliche Spinnen und ein bevorstehendes Osterfest...

Hallöchen alle miteinander,
es ist wieder soweit und es gibt den nächsten Blogeintrag.

In der letzten Zeit gab es eigentlich nichts so viel Besonderes oder Neues was ich erzählen könnte, da mein Arbeitsablauf, den ich ja schon beschrieben habe, eigentlich immer ähnlich ist. Trotzdem versuche ich mal ein Bisschen von der letzten Zeit zu erzählen.
Vor ca. 3 Wochen waren David und Amanda (Freiwillige von Monte Azul), Heiko (Freiwilliger aus der Liga Solidaria), Simon und Elisa (Freiwillige aus Horizonte Azul und meine Mitbewohner) und ich von einigen Brasilianern eingeladen worden, von Samstag bis Sonntag mit ihnen zu einer Sitio zu fahren, um dort den Geburtstag von einem zu feiern. Eine "Sitio" ist sowas wie ein Ferienhaus bzw. -grundstück, meistens an einem See gelegen. Leider gab es nicht mehr genug Platz in den Autos, so dass wir auf dem Hinweg mit dem Bus dorthin fahren mussten. Diese Sitio lag ein Bisschen südlich von Sao Paulo an einem See. Nach ca. 3 Stunden Busfahrt waren wir auch schon da. Es war ein sehr schönes Grundstück, mit Palmen umgeben, gelegen auf einer Halbinsel. Dort gab es eine große Terasse mit Billardtischen, Tischtennisplatte, Kicker und am Samstagabend wurde noch ein Churrasco gemacht (Brasilianische Art zu grillen). Es war sehr cool da und wir hatten einen netten Abend mit den Brasilianern, die wir vorher schon vom allwöchentlichen Fußballtreff kannten. Nach einer sehr kalten Nacht nur mit einer Decke auf dem Boden, ging es am Sonntag weiter mit der Party. Etwas schade war nur, dass das Wetter an diesem Wochenende nicht sehr gut war und es auch etwas geregnet hat. So viel das geplante Fußballspielen nicht nur sprichwörtlich "ins Wasser". Auf der Rückfahrt am Sonntag hatten wir dann zum Glück die Möglichkeit mit jemandem im Auto mitfahren zu können und konnten uns den langen Umweg mit dem Bus ersparen.

In der Woche nach der Sitio habe ich normal gearbeitet und in der jeden Donnerstag stattfinden Besprechung hat ein Mitarbeiter gesagt, dass er in einem Raum der Pré-Escola eine sehr gefährliche Spinne gefunden hat. Da das auch für die Brasilianier hier nicht so alltäglich ist, eine solche Sinne zu sehen (Aranha Armadeira = Bewaffnete Spinne), war die Aufregung sehr groß. Diese Spinne gehört zu den giftigsten der Welt und ist in Deutschland eher unter dem Namen "Bananenspinne" bekannt. Ein Biss von dieser Spinne kann ein Kind ohne Probleme töten und imschlimmsten Falle auch einen ausgewachsenen gesunden Mann. Daher war die Aufregung auch berechtigt, da die Spinne in der Pré-Escola gefunden wurde (wo ich ja auch arbeite). Außerdem wurde noch gesagt, dass diese Spinnen nicht als Einzelgänger bekannt sind und es daher noch einige dort in der Nähe geben muss. Der Lehrer und die "Tias" sind jetzt jedenfalls momentan sehr wachsam und achten darauf, dass die Kinder nicht irgenwo im Gebüsch spielen, wo die Wahrscheinlichkeit noch erhöht ist eine solche Spinne anzutreffen. Aber das Beste kommt erst noch: Letzte Woche Mittwoch waren wir Freiwillige Abends bei einem Mitarbeiten zuause um Pizza zu essen, als dann zwischenzeitlich eine Freiwillige und Everton (Mitarbeiter von Horizonte Azul, der schon die erste Spinne gefunden hatte) auf der Terasse waren um zu Rauchen, krabbelte plötzlich eine "Aranha Armadeira" ca. einen Meter entfernt von ihnen über die Wand. Da die Spinne auch Springen kann, war dies schon eine sehr gefährliche Situation. Als sich alle in Sicherheitsabstand gebracht hatten, konnten wir überlegen, wie wir sie einfangen. Wir haben es dann mit einer Plastikdose auch ungefährdet hinbekommen (ich habe es nicht gemacht ;-)). Das waren auch für Everton die ersten beiden Male, wo er diese Spinne gesehen hat. Sie ist relativ groß und hat eine rötlich-braune Farbe.
Wo wir gerade bei gefährlichen Tieren sind: Als ich neulich im Garten gearbeitet habe, hat auf einmal ein Mitarbeiter "Cobra" (= Schlange) gerufen und alle sind etwas zurückgewichen. Mit einem gezielten Schlag mit der Schaufel des Mitarbeiters war sie aber auch schon tot. Sie war ca. 50 cm lang und wie mir nachher erzählt wurde wohl auch giftig. Das reicht jetzt aber mit den gefährlichen Tieren.

Jetzt ist also nächste Woche Ostern und hier laufen schon seit Wochen die Vorbereitungen. Nicht, dass jetzt irgendein großen Fest geplant ist, aber in den einzelnen Salas werden Eier bemahlt, Osterlieder gesungen und die Supermärkte sind wie schon Weihnachten viel zu übertrieben geschmückt. Ich habe jetzt den kommenden Donnerstag und Freitag frei und habe überlegt für das lange Wochenende mit Jan und David (beide Monte Azul) zur Ilhabela (Insel zwischen Sao Paulo und Rio) zu fahren. Ich hoffe, dass das noch zustande kommt, da es für Jan nämlich schon sein letztes Wochenende hier in Brasilien ist, bevor er wieder nach Deutschland fliegt, da er nur 6 Monate geblieben ist.

Dann gibt es nach diesem Trip bestimmt wieder etwas zu erzählen.

Liebe Grüße
Christian