es ist mal wieder an der Zeit, dass ich mich melde und ein bisschen über mein Leben hier berichte. Dabei ist so viel in der letzten Zeit passiert, dass ich garnicht weiß, wo ich anfangen soll... :-)
Im Dezember habe ich noch ganz normal gearbeitet. Alle waren aber schon in vorweihnachtlicher Stimmung und haben sich richtig auf das Fest gefreut. So habe ich es zumindest bei der Arbeit wahrgenommen.
Am 6. Dezember war dann Nikolaus. Aber wahrscheinlich, da wir uns hier in Brasilien befinden und hier alles ein bisschen langsamer ist, kam der Nikolaus erst am 10. Dezember zu den Kindern in die Salas. (Ich wusste davon an diesem Tag auch nichts). So kam es also, dass wir am 10. Dezember nichtsahnend im Kreis saßen und Weihnachtslieder gesungen haben und es dann plötzlich sehr laut an der Tür pochte. Alle Kinder haben sich sehr erschrocken und waren sofort total aufgeregt. Die Tia ging zur Tür, öffnete sie, und draußen davor stand ein Ur-alter Nikolaus mit blau-glitzerndem Umhang und langem weißen Bart. Da er so ur-alt war, konnte er sich natürlich auch nur sehr langsam bewegen. Er gab der Tia einen großen Sack, wo für jedes Kind und für jeden Betreuer ein kleines Geschenk drin war. (Für mich auch, siehe Foto.) Als der Nikolaus wieder verschwunden war, und die Kinder wieder nach draußen durften, konnte man überall, wo er hergelaufen war, kleine glitzernde Sterne sehen, welche die Kinder voller Begeisterung aufsammelten, um eine Erinnerung an den Nikolaus zu haben.
Ich fand diese Begegnung auch sehr schön, da die Kinder so aufgeregt waren und es ihnen so gut gefallen hat. Ein Junge kam sogar zu mir und zeigte mir wie seine Hand am zittern war. :-)
Nach gut 2 Wochen, nicht mehr ganz so anstrengender Arbeit, da es auf die Sommerferien zuging, war auch schon der 23. Dezember und damit unsere letzte Integração und das schon in meinem Blog erwähnte Fußballspiel zwischen Horizonte Azul und Monte Azul. Dieses Spiel ist zwar nicht so erfreulich gelaufen, da wir mit Horizonte 9:2 verloren haben, aber wenigstens habe ich eins von den beiden Toren selbst erzielt und das andere vorbereitet. ;-) Also war es wenigstens für mich persönlich nicht so schlimm.
Dannach war Weihnachten. Ich bin am 24. Dezember in die Liga Solidária (ein anderes Projekt hier in Sao Paulo) gefahren, um dort mit einigen anderen Freunden, Eltern und Freiwilligen zu feiern. Als ich ankam, war dort schon volles Haus: drei Freiwillige aus der Liga Solidária, zwei Eltern einer Freundin, eine weiterne Freundin, die zurzeit für ein Jahr in Peru lebt und über Weihnachten und Silvester in Brasilien ist, zwei Freiwillige aus Florianopolis (im Süden von Brasilien) und noch drei weitere Freiwillige, die ich bis dahin noch garnicht kannte. Insgesamt also 12 Leute und wenig Platz. ;-)
An Heiligabend haben wir alle zusammen gegessen und sogar vorher ein Weihnachtslied gesungen. Wirkliche Weihnachtsstimmung kam zwar nicht auf, weil es draußen immernoch 25 Grad waren, aber es war trotzdem ein sehr schönes Weihnachtsfest. Nach dem Essen haben wir noch ein Wichtelspiel gespielt. Jeder sollte ein Geschenk mitbringen, dann wurde gewürfelt, verschiedene Aktionen gespielt und am Ende hatte jeder ein anderes Geschenk vor sich stehen. Ich kam mit einem Männerdeo und einer Packung Käsecracker aus der Wichtelrunde hervor und wahr SEHR zufrieden. ;-) (An dieser Stelle einen kleinen Gruß an Heiko.)
Nach Heiligabend bin ich noch bis zum 27. Dezember in der Liga Solidária geblieben und habe dort mit den anderen noch die Feiertage genossen. Dann haben wir (Anna-Lena (Peru), Anne-Sophie (Liga Solidária) und Ich) uns am 27. Dezember abends in den Bus gesetzt und sind 18 Stunden lang nach Foz do Iguaçu gefahren. Dort angekommen haben wir uns zum Hostel begeben und dort noch eine weitere Freiwillige (Vera) aus der Liga Solidária getroffen, die vorher in Argentinien Weihnachten verbracht hatte. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool sind wir dann zusammen mit Anne-Sophies Eltern, die nach Iguaçu geflogen sind, essen gegangen. Am nächsten Tag haben wir uns dann die weltberühmten Wasserfälle dort angeschaut. Erst, vormittags, auf der argentinischen Seite und am Nachmittag dann zurück auf die brasilianische. Man kann an manchen Stellen richtig nah an die Wasserfälle dran gehen und es ist schon beeindruckend, was sich dort für ein Naturschauspiel abspielt. Diese Tour hat sich für mich echt gelohnt und ich bin froh, dass ich in meiner Zeit hier in Brasilien es geschafft habe dort mal vorbeizuschauen. Es sind zwar nicht die höchsten, aber dafür die breitesten Wasserfälle der Erde. Ich hänge auch ein Paar Fotos an diesen Blogeintrag dran. :-) Die zweite Nacht in Iguaçu haben wir dann nicht mehr im Hostel verbracht, sondern bei einem Couchsurfer gewohnt, der ein sehr bonziges Haus hatte. Er war super nett und hat uns am nächsten Tag sogar bis zum Bus begleitet.
Dann sind wir mit dem Bus gefahren, dannach dann mit dem gleichen Bus gefahren und nochmal zur Abwechslung im Bus gefahren. Insgesamt genau 24 Std. lang. Und da ich im Bus sowieso nicht sehr gut schlafen kann, kam mir die Zeit nocheinmal länger vor. Naja... Am 31. Dezember um 12 Uhr Mittags waren wir (Anna-Lena, Anne-Sophie, Vera und ich) dann endlich da: In Rio de Janeiro.
Dort angekommen haben wir uns wieder bei dem Couchsurfer, der uns schon letztes Mal so gut aufgenommen hat, eingenistet. Falls ihr nicht mehr so genau wisst wie es dort aussah, könnt ihr es gerne in meinem Blogeintrag vom 16. Oktober 2010 nachlesen. Natürlich haben wir wieder in seinem Haus auf der Insel gewohnt. Abends sind wir dann zur Copacabana gegangen, um dort Silvester zu feiern. Auf dem Strand waren drei Bühnen aufgebaut, auf denen einige Bands auftraten. Der Strand füllte ich immer mehr und es waren am Ende wohl ca. 2,5 Millionen Menschen die dort die Jahreswende verbrachten. Der Großteil von ihnen war komplett weiß gekleidet, da das den Frieden symbolisieren soll. Um 12 Uhr gab es dann ein sehr schönes und beeindruckendes Feuerwerk über dem Wasser. Wir sind dann ca. bis 6 oder 7 Uhr morgens geblieben und haben uns dann übermüdet ins Bett (bzw. auf die Couch) geworfen.
Am 1. Januar des neuen Jahres, war dann nicht mehr viel Motivation da, um noch viel zu machen. Dafür aber am 2. wieder. Vormittags sind wir dann zusammen mit Anne-Sophies Eltern auf einen Markt gegangen, auf dem man sehr viele schöne Sachen kaufen konnte. Zum Beispiel Ketten, T-Shirts, Gemälde etc. Dannach sind wir dann wieder nur zu viert zur Christusstatue auf den Berg gefahren. Das war zwar nicht sehr günstig, da es überfüllt von Touristen ist, aber der Ausblick von dort oben ist echt grandios. Leider war das Wetter nicht optimal und es hat anfangs etwas geregnet.
Am 3. Januar sind wir dann zurück nach São Paulo gefahren und haben dort wieder ein paar Tage verbracht.
Ich habe jetzt noch bis zum 24. Januar Ferien und direkt dannach dann mein Zwischenseminar in Botucatu. Bis dahin fahre ich wohl jetzt noch einige Tage mit Heiko zum Strand und dann werde ich vom 13. bis zum 22. Januar Anna-Lena in Peru besuchen, die schon jetzt am 6. zurück geflogen ist. Darüber wird es wohl dann wieder einen neuen Blogeintrag geben. :-)
Liebe Grüße an alle daheimgebliebenen...
Euer Christian
Mein Nikolausgeschenk
Iguaçu (Argentinische Seite)
Ich vorm Wasserfall
Nochmal
Brasilianische Seite
Unsere Gruppe
Beim Couchsurfer
Rio von oben
Cristostatue
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