Dienstag, 7. Juni 2011

Ilhabela und Veränderung bei der Arbeit

Hallo alles zusammen und erst einmal ein dickes fettes SORRY, dass ich so lange nicht mehr meinen Blog erneuert habe, aber ich habe in lezter Zeit sehr viel mit meinem Relatório (Abschlussbericht auf portugiesisch für meine Einrichtung) zutun und dazu kam noch, dass bei uns Renovierungsarbeiten im Computerraum durchgeführt wurden und es dadurch für uns auch kein Internet gab.

Dann fang ich mal an Ostern an: Da wir an Ostern ein langes Wochenende hatten, war ich zusammen mit Jan und David auf der Ilhabela (eine kleine Insel, die direkt vor der Küste zwischen Sao Paulo und Rio de Janeiro liegt). Diese Reise war von uns sehr kurzfristig organisiert und wir hatten uns vorher keine Bustickets gekauft. Als wir am Terminal ankamen und auf der Suche nach dem richtigen Ticket waren, wurden wir auf einmal „schräg von der Seite angequatscht“. Wir wurden gefragt, ob wir nicht auch zu Ilhabela wollen und als wir dieses bejahten, erzählten sie, dass es außerhalb des Terminals einen Bus gibt der dort in die Nähe fährt, aber nur, wenn er genügend Personen zusammen bekommt. Da unsere Aussichten am Osterwochenende noch an ein legales Ticket zu bekommen schlecht waren, gingen wir also mit diesen uns unbekannten Personen mit. Draußen stand dann ein ralativ (ich benutze mal das Wort „einfacher“ um nicht „heruntergekommener“ sagen zu müssen) Bus, mit dem wir dann auch ohne offizielles Ticket in Richtung Ilhabela gefahren sind.
Der Bus fuhr nur in die Nähe der Insel und wir mussten dannach noch mit einem Linienbus bis zu unserem Ziel fahren. Das alles hat sehr lange gedauert und wir kamen erst gegen 22 Uhr auf der „schönen Insel“ an. Da wir eine Schlafmöglichkeit bei einer Bekannten von einer Tia von Jan hatten und ihr eigentlich sagten, dass wir erst einen Tag später ankommen, haben wir also die erste Nacht nicht geschlafen und durchgefeiert ;-). Zum Glück war zur gleichen Zeit mein Zimmergenosse Simon mit seinen Eltern auf der Insel und so konnten wir ihn treffen und vor der zu durchzechenden Nacht unsere Rucksäcke bei ihm in den Leihwagen tun. So konnten wir befreit die Nacht zum Tag machen.
Am nächsten Morgen waren wir alle ganz schön fertig und wir haben uns schon um 10 Uhr morgens mit der Freundin von Jans Tia getroffen, um endlich ein Dach über dem Kopf zu haben. Dort angekommen war es sehr luxoriös. Wir hatten eine eigene kleine Wohnung für uns und haben uns dort ersteinmal ausgeschlafen. Die Tage darauf waren sehr entspannt, wir haben uns tagsüber die Insel etwas angeschaut und Abends sind wir dann ausgegangen :-). Etwas schade war, dass es den ganzen letzten Tag sehr stark geregnet hat und wir dadurch garnichts unternehmen konnten. Aber generell wird die Insel ihrem Namen voll gerecht und es ist absolut eine „Ilha bela“.

Nach diesem Ausflug habe ich erst einmal ein paar Wochen normal gearbeitet, bevor dann mitte Mai eine Veränderung in der Pré-Escola, wo ich immernoch arbeite, vorgenommen wurde. Der zuständige Lehrer (Oliver) hat wohl aus privaten Gründen aufgehört und dafür hat eine andere Lehrerin diese Klasse übernommen. Ich hatte ja schon einmal über meine Arbeit gesprochen und gesagt, dass es in lezter Zeit sehr anstrengend mit den unruhigen Kindern war. Dies hat sich sofort geändert, als die neue Tia (die die Kinder bereits kannte, weil die diese im letzten Jahr schon betreut hat) diesen Sala übernommen hat. Die Kinder sind teilweise nicht wiederzuerkennen. Die Kinder, die unter Tio Oliver noch während des Unterrichts über Tische und aus Fenstern gesprungen sind, sitzen jetzt seelenruhig auf ihren Stühlen und lernen das Alphabet. Ich weiß einfach nicht woran es liegt, aber ich, der diese Kinder vorher noch einfangen sollte, habe jetzt nicht mehr viel zutun. Letztens wurde ich sogar von der Tia weggeschickt um in der Zeit, wo die Kinder Unterricht haben, ein Spielzeug für die Kinder zu basteln, so wenig werde ich momentan morgens dort gebraucht. Aber andererseits ist es ja auch gut, dass die Kinder endlich etwas lernen können und nicht von anderen Kindern gestört werden.

Jetzt neigt sich meine Zeit hier auch schon sehr stark dem Ende entgegen und ich habe nurnoch 2 ½ Wochen zu arbeiten. Eine Woche bekomme ich noch frei, weil am Samstag meine Brüder kommen und mich besuchen. Darauf freue ich mich schon sehr und ich werde zusammen mit ihnen vorraussichtlich noch einmal nach Rio fahren.

In diesem Sinne, alles Gute und bis bald,
euer Christian