es gibt wiedereinmal ein bisschen was zu erzählen.
Im Februar ging meine Arbeit eher gemächlicher los, da die Pré-Escola (der Bereich in dem ich auch dieses Jahr arbeiten werde) noch bis zum 21. Februar Sommerferien hatte. Also habe ich anfangs in anderen Bereichen etwas mitgeholfen und dann in der Woche vor dem 21. zusammen mit dem neuen Klassenlehrer der neuen ersten Klasse den Sala für die Kinder gestrichen und fertig für den Schulanfang gemacht.
Die Waldorfschule hier ist gerade im Aufbau und bisher gab es nur eine erste Klasse. In diesem Jahr kommt also eine neue erste Klasse hinzu und so baut sich die Schule jetzt auf.
Zusammen mit ihren Eltern kamen die Kinder dann am Sonntag den 20. Februar zur Einschulung. Zuerst hat der neue Klassenlehrer Oliver (Deutsch-Brasilianer, hat in Witten studiert) eine kurze Ansprache gehalten, alle recht herzlich begrüßt und mit alles zusammen noch zwei Lieder gesungen. Dann gab es für die Kinder (es waren auch viele Geschwisterkinder der neuen Erstklässler da) ein Puppenspiel mit Marionetten. Als dies vorbei war, gingen die neuen Schulkinder zusammen mit ihrem Lehrer zum ersten mal in ihren neuen Klassenraum. Dort hat sich zuerst jedes Kind einzeln vorgestellt und dannach hat der Lehrer noch eine Geschichte erzählt und jedem Kind einen neuen Rucksack geschenkt. Sie haben sich alle wahnsinnig über ihr Geschenk gefreut und ihn sofort ihren Elten gezeigt. Beim Rausgehen aus dem Klassenraum hat noch jedes Kind eine Sonnenblume bekommen, was mich sehr an meine eigene Einschulung erinnert hat ;-)
Am Ende des Vormittags gab es dann noch ein ausgiebiges Frühstück, bevor dann alle wieder nachhause gagangen sind.
Nun, da auch mein Bereich wieder normal läuft und keine Ferien hat, konnte ich mir endlich einen neuen Stundenplan machen. Ich werde dieses Jahr nun vier halbe Tage in der neuen ersten Klasse der Waldorfschule arbeiten und dazu noch zwei weitere halbe Tage in einem Sala der quasi zur Pré-Escola dazugehört aber wo die Kinder noch 1-2 Jahre jünger sind. Und natürlich werde ich auch weiterhin im Garten und der Reciclagem (Müllsortieranlage) arbeiten. Jetzt läuft dieser Plan also schon seit drei Wochen und ich habe gemerkt, dass wenn ich Morgens in der Pré-Escola arbeite, es am anstrengensten ist. Denn Morgens haben die Kinder immer Unterricht und sollten sich auch dementsprechend verhalten. Es gibt bei den ca. 20 Kinder aber 3-4 die extrem unruhig sind und nicht auf ihrem Platz sitzen bleiben können. Ich weiß, dass es noch Kinder sind und dass es meistens sehr schwer ist sich in diesem Alter auf nur eine Sache zu konzentrieren, aber ich weiß auch, dass es in Deutschland bzw. zumindest in unserer Klasse früher nicht sooo abging wie hier. Wir waren Engel dagegen was hier manchmal so mitten im Unterricht ablaüft. :-) Kinder rennen einfach raus oder über die Tische, fangen einfach aus Spaß an zu schreien, weil ihnen gerade danach ist und schlagen sich manchmal sogar gegenseitig. Aus diesen Gründen ist es einfach anstrengend Vormittags in der Pré-Escola zu arbeiten. Es geht natürlich nicht die ganze Zeit so drunter und drüber, aber manchmal ist es halt sehr schwer. Gerade auch für mich, weil mich die Kinder nicht so Ernst nehmen wie ihren Lehrer und ich muss manchmal echt Glück haben, dass meine Anweisung nicht einfach ignoriert wird. Aus diesem Grund sind dann meistens auch 2-3 Erwachsene dabei, wenn die Kinder morgens Unterricht haben. Manchmal werde ich auch dazu beauftragt, mich den ganzen Unterricht über nur um ein Kind zu kümmern und aufzupassen, dass es nicht wegläuft oder Faxen macht. Aber trotzdem macht mir die Arbeit zum größten Teil Spaß. :-)
So vergingen also die zwei wochen zwischen dem 21. Februar und Krneval. An Karneval bin ich zusammen mit Simon und Heiko nach Rio de Janeiro gafahren um dort ein paar schöne Tage zu verbringen. Wir sind in der Nacht von Freitag auf Samstag nach Rio gefahren und sind dort dann Morgens angekommen. Wir haben bei einem Freund (Brasilianer) von einer anderen deutsche Freiwilligen aus Rio, die Heiko kannte, geschlafen und er hat sich als sehr netter Gastgeber herasgestellt. Er wohnt etwas nörtlich von Rio in einem andern Ort, der aber nur eine halbe Stunde mit dem Bus entfernt ist. Am Samstagabend sind wir dann gemeinsam mit unserem Gastgeber nach Rio zum Sambódromo gefahren. Im Sambódromo finden jedes Jahr die Wettkämpfe der verschiedenen Karnevalsschulen statt. Da es an dem Tag aber sehr feste geregnet hat, sind wir zusammen mit einer Verwandten von Renato (Gastgeber) nach Lapa (Partyviertel von Rio) gefahren um uns dort einen Club zu suchen in den wir gehen konnten. Wir haben uns auch für einen entschieden und dort noch ein paar Stunden verbracht, bis die Busse morgens wieder fuhren. Am Sonntag sind wir dann Abends nur, in der Nähe von dem Haus wo wir übernachtet haben, zu einer öffentlichen Karnevalsparty gegangen, wo eine Bühne aufgebaut war und die ganze Zeit Samba gespielt und getanzt wurde. Am Montag sind wir schon Mittags los und sind zur Copacabana gegangen. Auch dort gab es an einigen Stellen immer wieder Samba-Musik. Abends hatten wir dann überlegt ins Sambódromo zu gehen, aber da eine Entrittskarte dort nicht unter 200 Reais (umgerechnet ca. 90 Euro) zu bekommen war, haben wir uns doch dagegen entschieden. Dann sind wir also in ein anderes Viertel gefahren um dort eine Freundin von Simon zu treffen. Am Dienstagabend stand ein Karnevalsumzug auf dem Programm und dannach ging es nocheinmal nach Lapa. Dann kamen wir am nächsten Morgen um 7 uhr wieder und mussten wieder um 10 Uhr aufstehen um unserern Bus zurück nach Sao Paulo noch zu bekommen. Diesen haben wir auch bekommen, trotzdem war ich aber auch nach der Busfahrt noch sehr müde, da ich während dieser nicht sehr gut schlafen konnte. Das war also der berühmte "Karneval in Rio". Und ich muss sagen: "Es hat sich gelohnt!"
In diesem Sinne wars das erstmal für jetzt und ich melde mich wieder, wenn es was Neues gibt. ;-) Das wird, denke ich, auch nicht sooo lange dauern...
Liebe Grüße
Christian
Einschulung der ersten Klasse
Puppenspiel
Puppenspiel
Geschichte von Lehrer Oliver
Abschlussrunde bei der Einschulung
Karneval in Rio
Simon, Ich, Heiko
Bühne und Sambamusik
Karnevalsumzug